Historie - Schützengilde zu Lübben 1425/1990 e.V.

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Erstmals erwähnt wurden die Schützen im Rechnungsbuch der Stadt Lübben 1425. Der Schutz der Stadt und ihrer Bürger machte diesen freiwilligen Zusammenschluss notwendig. Die damaligen Bogenschützen hatten vermutlich ihr Übungsfeld in der Nähe des Schutzgrabens. Im Jahre 1438 wurde diese Zielstätte vor das Luckauer Tor verlegt.

 

Weitere Eintragungen im Rechnungsbuch der Stadt gibt es für das Jahr 1523 für Reparaturarbeiten. Die Hauptaufgabe der Schützengilde die Verteidigung der Stadt und Ihrer Bürger wandelte sich allmählich im laufe der Jahre in eine gesellige Gemeinschaft zum Zwecke der Ausübung von Schießübungen verbunden mit fröhlichen Gelagen. So ist in den Gildeaufzeichnungen 1752 zum Pfingstschießen eine Ausgabe zu verzeichnen von 32 Kannen Kirschwein und nochmals 26 Puttelgen, 8 halben Tonnen Lübbenauer Bier und einer Tonne Gerstenbier.

 

Im Jahre 1658/59 wird die Genehmigung des Baues eines Schützenhauses durch die Bürgerschaft erteilt. Auf Grund der Ausdehnung von Steinkirchen und eines tödlichen Unfalls eines Jungen wurde ein neuer Schießplatz gesucht und gefunden.

 

1728 schenkte der Landesherr Herzog Moritz von Sachsen-Merseburg den Schützen den Platz „hinter dem großen Hain, nach Treppendorf zu gelegen". Das angrenzende Gelände erwarb die Gilde 1729. In den Kriegsjahren 1761 wurde das Schützenhaus anderweitig genutzt und war nach Kriegsschluss in einem desolaten Zustand.

 

Erst 1837 konnte das neue Schützenhaus, so wie es vom Grundsatz noch heute besteht, eingeweiht werden. 1839 wurde auch die dazugehörige Schießstätte verbessert.

 

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Berlin-Görlitz wurde 1866 eine Verlegung des Schießstandes nötig. Das Gelände wurde an die Bahngesellschaft verkauft und das Grundstück, auf dem heute das Gildehaus mit dem Schießstand Schützenplatz 1 steht, erworben und 1867 eingeweiht.

 

1925 wurde es zur 500-Jahrfeier einem Um- und Ausbau unterzogen.

 

1945 wurde die Schützengilde enteignet und als „militärisch" verboten, feierliche Veranstaltungen der Schützen waren schon seit 1943 untersagt.

 

Aus den Reihen der Sportschützen, die in der Organisation der „Gesellschaft für Sport und Technik" ihren Sport betrieben hatten, wurde am 8. Juni 1990 die Gründungsveranstaltung der „neuen" Lübbener Schützengilde organisiert. 18 Interessierte waren bei dieser Veranstaltung anwesend und es wurde ein erster Vorstand gewählt, der unter der Leitung von Olaf Feuerherm seine ersten Aufgaben in Angriff nahm.

 

Am 19. Juni 1990 stellte der damalige Vorstand der wiederentstandenen Gilde den Antrag auf Eintragung in das Vereinsregister. Auf Antrag erhielt die Schützengilde auch das Schießhaus zurück.

 

 

Am 30. Juni 1990 wurde die Schützengilde zu Lübben unter der Nummer 16 ins Vereinsregister eingetragen.

 

Mit der Gründung war nur ein kleiner Schritt getan, denn dann kamen Jahre mit vielen Hürden und Aufgaben, die es zu bewältigen galt. So musste das marode Gildehaus saniert werden, dazu gehörte zuerst die Trockenlegung der Außenwände, sowie Dacharbeiten. Die vielen kleinen Kämmerchen im Obergeschoß sollten einem großen Vereinsraum weichen.  Der Schießstand musste Veränderungen erfahren, damit das Schießen gemäß allen Richtlinien und Verordnungen weiterhin stattfinden konnte. Alles wurde mit wenig Geld und viel Engagement geschafft.

 

Durch ständigen Trainingbetrieb stellten sich auch die Erfolge ein. Lübbener Sportschützen sind seit Jahren bei Kreis- und Landesmeisterschaften auf forderen Plätzen zu finden. Unter anderem errangen Simone Mattler 1996 und Maren Linemann 1997 den Landesmeistertitel mit dem Kleinkaliebergewehr 50m in der Disziplin 60 Schuss liegend. In jedem Jahr seit der Gründung lädt die Schützengilde zum Schießen um den „Spreewaldpokal" nach Lübben ein.

 

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1995 wurde erstmals nach der Wiedergründung ein Schützenfest mit dem Königsschießen durchgeführt, großen Anteil daran hatte der damalige Vorsitzende Hilmar Köhler. Schützenkönige 1995 wurden Sylvia Arlt Damenkönigin, Wolfgang Lehmann Schützenkönig Langwaffe und Winfried Hille Schützenkönig Kurzwaffe.

Schützenkönige von 2005 sind Holger Lindow als Vereinschützenkönig und Horst Tiesler als Seniorenschützenkönig.

 

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Wurde sich bisher mehr auf interne Aufgaben konzentriert, brachte Hilmar Köhler die Schützengilde mehr in die Öffentlichkeit und in die Veranstaltungen der Stadt Lübben ein. Davon zeugt die  aktive Teilnahme an Kahnnächten und Stadtfesten. Ein Salutkommando wurde ins Leben gerufen. Einige Mitglieder entschieden sich auch für eine traditionelle blaue Uniform, die auf Schützenfesten gern gesehen wird.

 

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Nach Hilmar Köhler übernahm Olaf Feuerherm wieder den Vorsitz im Verein und führte die traditionelle Arbeit als auch die neu entstandenen Aktivitäten fort. Er belebte die Vereinsarbeit und förderte das sportliche Schießen. So startete 2003 die Kreisliga im Luftgewehr unter der Verantwortlichkeit von Holger Lindow zum ersten Mal.

 

2004 wurde Sven Jeschke in das Amt des 1. Vorsitzenden gewählt. Er hat den Ausbau des Obergeschosses des Vereinshauses vorangetrieben und somit einen tollen Fest- und Vereinsraum geschaffen. Die Jugendarbeit und eine leistungsstarke Damenmannschaft liegen ihm sehr am Herzen. Die Schaffung eines eigenen Luftgewehrstandes in unserem Haus ist ein weiteres Planvorhaben.

Mit der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurde der geschäftsführende Vorstand im Amt bestätigt. Das sind Sven Jeschke als 1. Vorsitzender, Harry Bogula als 2. Vorsitzender und Sylvia Arlt als Schatzmeisterin. Sylvia ist im seit 15 Jahren in der Funktion der Schatzmeisterin in der Schützengilde tätig und überwacht unseren Finanzhaushalt sehr sorgfältig. Sie ist eine der aktivsten Sportschützinnen und immer zur Stelle, wenn Arbeit ruft und Aktivitäten vorbereitet werden müssen.

 

 

 

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Die Schützengilde ist aufgrund der guten Führung ihrer Vorstände und Vorsitzenden ein fester Bestandteil im Geschehen der Stadt Lübben und betreibt das sportliche Schießen und die Pflege der alten Traditionen gleichermaßen. Besonderes Augenmerk lag im Jahre 2006 auf dem 17. Landeschützentag, der sich in unserer Stadt Lübben die Ehre gab.

 

  

 

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Regelmäßig lassen sich Angehörige der Lübbener Schützengilde auch im Waffensachkunderecht und im Kampftrichterwesen aus- und fortbilden.

 

Im Jahre 2018 votierten die Vereinsmitglieder nun Hans-Jörg Tarnow zum 1. Vorsitzenden der Schützengilde.

 

Freundschaftliche Beziehungen unterhalten die Lübbener Schützen unter anderem mit den Schützenvereinen der Umgebung, mit den Pankgrafen aus Berlin, mit der Schützenvereinigung Zweidorf und mit den Freien Vogtlandschützen.

 

Ebenso pflegt die Schützengilde zu Lübben einen engen Kontakt zum Freundeskreis für Lübben e.V. und zum Lübbener Feuerwehrverein 1863 e.V.


Die Lübbener Sportschützen zählen zu den aktivsten Schießsportlern im ganzen Land Brandenburg. Neben den Teilnahmen an Kreismeisterschaften im Kreisschützenverband Dahme-Spreewald und an den Landesmeisterschaften im Brandenburgischen Schützenbund, nahmen bislang ausschließlich nur unsere Sportschützinnen auch an den Deutschen Meisterschaften teil.

 

Sylvia Arlt, Nadine Graßmann-Jeschke, Simone Mattler und Svenja Graßmann vertraten allesamt bereits die Schützengilde zu Lübben 1425/1990 e.V. bei Wettkämpfen auf Bundesebene.

 

Jugend

 

Darüber hinaus nimmt seit Langem unser Verein mit seinen Luftdruckschützen auch an den Ligawettbewerben im Kreis und Land teil. Der bisherige Höhepunkt unserer Luftgewehrschützen war der Aufstieg aus der Landesliga in die 2. Bundesliga Ost in der Saison 2015/2016. In einem Relegationsschießen hatte sich damals die Schützengilde zu Lübben gegen andere Konkurrenten durchsetzen können und erhielt dadurch die Möglichkeit, einmal auf einer anderen Ebene des Schießsportes sportlich aktiv zu sein. Leider konnten die Lübbener Schützen die Wettkampfklasse nicht halten und sie stiegen als Tabellenletzter in der Saison 2016/2017 wieder aus der 2. Bundesliga Ost ab.

 

Ein sportliches Großereignis ist auch der Spreewaldpokal. Dieser Wettbewerb wird seit 1992 in jedem Sommer von der Schützengilde zu Lübben 1425/1990 e.V. auf der eigenen Kleinkaliberschießanlage ausgerichtet.

 

Viele der Teilnehmer reisen aus Berlin, Dresden, Chemnitz  sowie aus dem Erzgebirge und aus dem Vogtland an. Für diese Sportschützen ist der Spreewaldpokal ein wichtiger Wettbewerb, um vor den Deutschen Meisterschaften in den Kleinkaliberdisziplinen noch einmal das Schießen auf einer Freilichtanlage trainieren zu können.